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LES JEUX SONT FAITS, RIEN NE VAS PLUS

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Zwischenendspurt mit 1'200 Kilogramm

Kenterfeste Thermosflaschen-Halterungen, eine Kochvorrichtung, um gefährliche Verbrennungen beim Wasserkochen zu vermeiden und der Wiedereinbau des Wasseraufbereiters sind nur einige Tasks, die uns in den letzten beiden Wochenenden vor der Abreise der Little SWISS LADY beschäftigt, ja sogar komplett vereinnahmt haben. Eine Einstellhalle der Expo Thun mit Unterstützung von unserem Ehren-Shipcoin-Besitzer Ruedi Furer wurde kurzerhand zur Werkstatt umfunktioniert und wir waren dankbar, dass wir für diese Arbeiten den Minus-Temperaturen auf diese Weise entfliehen konnten.

Es galt einerseits, die in der Inspektion angeregten Punkte reglementgetreu umzusetzen und die im 72-Stunden-Adria-Training gewonnen Erkenntnisse in Boot und Ausrüstung zu verarbeiten. Toni, Chef Boot hatte den Lead für die umfangreichen Arbeiten und er hat uns mit bemerkenswertem Engagement angeleitet, beraten und unterstützt.

Es war für uns alle ein Verschmelzen mit dem Boot, der wohl wichtigste Punkt unseres Unterfangens. Der beste und fitteste Ruderer nützt nichts, wenn er nicht in der Lage ist, ein Problem bei der Stromgewinnung in den Griff zu bekommen oder den Wasseraufbereiter wieder instand zu stellen. Jeder und jede muss die hinterste und letzte Ecke unserer LADY und den kleinsten Ausrüstungsgegenstand kennen und anwenden können. Vom Strom-Management, zur Wahl der richtigen Notfall-Fackel, das korrekte Absetzen eines Funkspruchs, über Wasserfilter austauschen, den Para-Anker zum Einsatz vorbereiten bis hin zur Bereitstellung der Rettungsinsel. Dazu gehört natürlich auch das teaminterne Wettrennen in der Disziplin: Achtung, fertig, Überlebensanzug!

Am Wochenende 18. /19. Februar haben wir mit der LADY die definitiv letzte Fahrt auf dem Thunersee unternommen. Es ging dabei um die Überprüfung der Lade-Symmetrie, der Wasserlage und das Erleben des Ruder-Feelings bei Vollpackung (1'200kg ohne Besatzung und Essen!). Philipp als Power-Management-Verantwortlicher hat letzte Tests der elektrischen Anlagen zur Stromgewinnung durch die Solar Panels vorgenommen. Wir müssen wissen, welches Gerät im Betrieb wieviel Strom braucht und wie wir den Verbrauch so gering wie möglich halten können. Nachdem wir in der Adria einen massiven Stromverbrauch beim Autopiloten ausgemacht hatten, waren wir sehr verunsichert. Hans, der sämtliche elektrischen Installationen am Boot geplant und eingebaut hat, gab Entwarnung. Er ist überzeugt, dass die Bewölkung und der niedere Sonnenstand Ursache für das Power-Leck war. 

Es war die letzte Gelegenheit, unsere persönlichen Sachen, wie Schlafsack, Regenbekleidung, Zahnpasta und Sonnencreme in die Kabinen zu legen. Les jeux sont faits, rien ne va plus, alles was jetzt nicht im Boot ist, werden wir auf der Überquerung nicht dabeihaben. Und dann...es kam nicht von ungefähr. Keiner von uns hatte es auf dem Rückweg zur Werft wirklich eilig. Ein letztes Mal legten wir am Hächler Steg an, es wurde seltsam still und jeder von uns wusste, dass dies ein sehr denkwürdiger Augenblick im Projektverlauf ist. Die Little SWISS LADY sagt Tschüss Thunersee!